Auswirkungen der Südtangente Bonn - linksrheinisch und rechtsrheinisch -

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Kräfte aus Politik und Wirtschaft wollen seit vielen Jahren eine weitere Ost-West-Fernverkehrsachse von der A565 (AK Meckenheim) zur A3 (AS bei Birlinghoven). Diese verliefe dann 4 km südlich des Autobahnbogens
(A 61)-A565-A59-A560-A3, durch Kottenforst und Siebengebirge, durch Wohngebiete in Bonn, Königswinter und St. Augustin. Es entstünde damit die schnellste Verbindung zwischen den Niederlanden und Frankfurt.
Einige beschränken ihre Forderung auf den rechtsrheinischen Teil der Südtangente, den Ennertaufstieg. Dieses Projekt wurde im förmlichen Verfahren vor gut 10 Jahren umfassend geprüft. Die Fakten sprachen gegen das Projekt. Im Bundesverkehrswegeplan wurde es gestrichen. Die Planung wurde beendet. Seit 2005 ist das Gebiet, soweit es nicht bereits FFH- und Naturschutzgebiet war, in den Naturpark Siebengebirge eingegliedert.
Wir wenden uns gegen das Straßenneubauprojekt im Ganzen und gegen den Ennertaufstieg im Besonderen.


• Mensch und Umwelt


- 24 Stunden gesundheitsgefährdender Verkehrslärm mit Lärmwerten bis zu 90 dBA an 365 Tagen pro Jahr
- Drastische Klima-Verschlechterung (u.a. Feinstaub, CO2) im schlecht belüfteten, heute schon stark belasteten, engen Rheintal, angrenzend an die festgesetzte Umweltzone
- Zerteilung dicht besiedelter Wohngebiete in Bonn und östlich des Ennert
- Zerschneidung / Zerstörung intakter stadtnaher Natur-, Lebens- und Erholungsräume
- Versiegelung großer Flächen
- Verschlechterung der Aufenthalts- und Lebensqualität im Umfeld der Trasse


• Mobilität


- Wie bei jeder neuen Straße wird zusätzlicher Verkehr angezogen.
- Die neue Straße verlagert in erheblichem Umfang Straßenverkehr von den bestehenden Ost-West-Autobahnen in die Wohngebiete und in den Natur- und Erholungsraum.
- Die Verkehrsströme nach und aus der Stadt Bonn müssen optimiert werden. Vorschläge aus der Region, die A565 durchgehend dreistreifig auszubauen und umsteigefreie Schienenverbindungen zu schaffen, werden unterstützt. Denkbar sind auch Park&Ride-Plätze mit Shuttle-Bussen zu Hauptverkehrszeiten.
- Die Steigerung des z. Zt. sehr niedrigen ÖPNV-Anteils am Gesamtverkehr und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung auf Landstraßen im Siebengebirgsraum sind dringend notwendig. Die Region hat ihre verkehrspolitischen Hausaufgaben nicht gemacht.


• Nutzen und Kosten


- Bereits heute ist die Südbrücke zu den Hauptverkehrszeiten so überlastet, dass sich der Verkehr in den Ennert zurück staut. Eine Entlastung der Ortsstraßen kann also nur begrenzt entstehen.
- Mit derzeit offiziell geschätzten 500 Mio. Euro benötigt das Vorhaben einen unangemessen hohen Anteil am gesamten Verkehrswege-Budget. Die Beeinträchtigungen für Mensch und Umwelt sind in der Kosten-Nutzen-Rechnung nicht erfasst. Ein volkswirtschaftlicher Gesamt-Nutzen ist ausgeschlossen.


Fazit: Neue Straßen von den Autobahnen A 61 und A 3 ins Stadtgebiet Bonn und zur Verknüpfung miteinander sind wegen erheblicher Beeinträchtigung von Menschen und Umwelt ökologisch und volkswirtschaftlich nicht vertretbar. Sie haben nicht den gewünschten Nutzen und werden daher von uns abgelehnt, ebenso wie die Teillösung Ennertaufstieg.


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Eine Pressemitteilung zu dem Thema wurde am 16.5.2014 in leicht veränderter Form abgedruckt (zum Artikel).

Weitere Pressemitteilungen unseres Vereins zum Thema Südtangente wurden am 13.3.2014 (in einen Artikel eingebaut - zum Artikel) und 24.3.2014 im General-Anzeiger (zum Artikel) sowie am 26.3.14 im Rhein-Sieg-Anzeiger in längerer Form (zum Artikel) veröffentlicht.

Auch Leserbriefe unserer Vereinsmitglieder wurden unter anderem am 10.7.14 im General-Anzeiger veröffentlicht (zu den Leserbriefen).

Ein weiterer Leserbrief eines Vorstandsmitgliedes wurde am 9.8.14 ebenfalls im General-Anzeiger abgedruckt (zum Leserbrief).

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