Landwirtschaftskammer-Gebiet in Roleber: Parteien und Bürger lehnen Bebauung ab

Großen Zulauf hatte die Veranstaltung des Vereins „Lebenswerte Siebengebirgsregion“ am Donnerstagabend zur Zukunft des Geländes um die Landwirtschaftskammer in Roleber. 60 Bürger, darunter viele Vertreter von Bürgervereinen und Parteien, waren zu der Diskussionsveranstaltung im Gasthaus Dreizehn Linden gekommen, um sich zu informieren und ihre Meinung zu äußern.(siehe GA-Artikel vom 25.1.14 und Kommentar)

Rasch wurde deutlich, dass der intransparente Auftrag der Stadtverwaltung  an die Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft DSK auf große Ablehnung stößt. Er geht weit über das Gelände der Landwirtschaftskammer hinaus. Die bisherige Suche nach alternativen Nutzungen überzeugte die Bürger und Bürgerinnen nicht, zumal Stadtbaurat Wingenfeld sich früher deutlich für eine umfangreiche Bebauung mit bis zu 500 Wohneinheiten ausgesprochen hatte. Michael Isselmann vom Stadtplanungsamt betonte, erstens sei nichts entschieden und zweitens befinde darüber nicht die Stadtverwaltung, sondern die Politik. Die anwesenden Vertreter von CDU, SPD und Grünen sprachen sich in unterschiedlicher Deutlichkeit gegen eine Bebauung aus, die über eine geeignete Nutzung des Landwirtschaftskammer-Gebäudes hinausgeht. Daraus sollte man eigentlich schließen können, dass bei einer so breiten Mehrheit dieser drei Parteien eine weitergehende Bebauung aussichtslos wäre – doch die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger wollte dem Frieden nicht so recht trauen. Die Anmerkungen des CDU-Stadtverordneten Willi Härling gaben dazu auch Anlass: Die Bürger mögen bitte ganz ruhig bleiben, wie andere Beispiele zeigten, würde die Umsetzung so lange dauern, dass wir es nicht mehr miterlebten.  Unbeantwortet blieb die Frage, warum die drei Parteien nicht einfach jetzt beschließen, das Landwirtschaftskammergebäude für eine andere Nutzung freizugeben und alle darüber hinausgehenden Änderungen der Rechtslage einfach auszuschließen.

Der Verein Lebenswerte Siebengebirgsregion wird daher im anstehenden Kommunalwahlkampf darauf drängen, dass es von den Parteien klare Festlegungen gibt. Die Bürger hätten ein Recht auf eindeutige  Aussagen. Die Veranstaltung am Donnerstag hat nach Ansicht des Vereins dazu beigetragen, aber die Diskussion sei damit nicht beendet, sondern habe erst begonnen. 

 

 

 

 




                                                  

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