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- Erstellt am Montag, 12. August 2013 10:01
2. Südtangente Bonn
2.1 Venusbergaufstieg - im Aufbau -
. . .
2.2 Ennertaufstieg
Der Ennertaufstieg als Autobahn-Verbindung von der A 3 östlich des Siebengebirges zur A 59 westlich des Siebengebirges ist ein Luftschloss mit langer Vergangenheit. Das Thema stammt aus der Zeit, als Bonn Hauptstadt der Bundesrepublik war. Die aus dem Süden Deutschlands anreisenden Abgeordneten forderten eine schnelle Verbindung durch das Siebengebirge nach Bonn. Das Thema erledigte sich mit dem Umzug des Bundestages nach Berlin und dem Bau der Siegtalautobahn. So wurde das Projekt 2004 aus dem Bundesverkehrswegeplan entfernt; das damals laufende Linienbestimmungsverfahren wurde beendet. Dazu deutlich beigetragen zu haben ist der größte Erfolg in der Geschichte des VLSR (www.suedtangente.de).
Keine Straßenlücke zwischen A 3 und A 59 in der Region
Der Ennertaufstieg wird ein Luftschloss des Rhein-Sieg-Landrats bis zum Ende seiner Amtszeit 2014 bleiben. Dieser Traum erfüllt nicht einmal die Voraussetzungen, die Verkehrsminister Ramsauer für die Berücksichtigung im BVWP festgelegt hat; denn es gibt keine "Lücke" zwischen A 3 und A 59 in unserer Region. Sie wurde vor vielen Jahren von der Siegtalautobahn geschlossen. Der Traum scheitert zudem an der fehlenden Finanzierbarkeit, der fehlenden Relevanz nach dem Bundesfernstraßengesetz und dem fehlenden Konsens in der Region. Das wussten auch die Verfasser der Mobilitätsuntersuchung vom 8. August 2011 (Link). Sie empfahlen alternativ, "Anreize zur Veränderung der Wege- und Verkehrsmittelwahl" zu verwirklichen. Wir wünschen dem Landrat viel Erfolg bei der Umsetzung dieser Empfehlung.
Umwelt-Unverträglichkeit des Ennertaufstiegs
Die im Linienbstimmungsverfahren 2002 offenbar werdende Umwelt-Unverträglichkeit des Ennertaufstiegs hätte sicher nicht bewirkt, den Ennertaufstieg zu Fall zu bringen. Und doch ist es wichtig, im Bewusstsein Aller zu verankern: die Belastungen der Ennerttrasse für Mensch und Umwelt sind weit höher als zu erwartende Entlastungen an anderer Stelle (Link B56n-Memorandum vom 7. Dezember 2002). Mit Fug und Recht können wir feststellen: Die Mobilitätsuntersuchung vom 8.August 2011 (VUM) zugunsten des Ennertaufstiegs war "für die Katz" (Link BUZ Nov. 2011). Sie untersuchte zwar Zerschneidungswirkungen für die Naturschutzgebiete, nicht aber die Lärm- und Immissionsfolgen für die an der "empfohlenen" Trasse lebenden Menschen, und nicht die schadstoffrelevanten Folgen der Belüftung des Ennerttunnels für das Naturschutzgebiet. Die Umweltbilanz der VUM-Ennerttrasse 2011 mit täglich 36.000 Kraftfahrzeugen kann nicht besser sein als die 2002 geplante Trasse mit 24.000 Fahrzeugen täglich.
Schienen-Lücke zwischen Siegtalbahn und Bonn
Wer eine nachhaltige Verbesserung der Mobilitätsverhältnisse zwischen den Siegorten und der Stadt Bonn für unverzichtbar hält, ist gut beraten, die Stadtbahntrasse der Linie 66 mit der Schienentrasse im Siegtal zu verknüpfen (Link zu Nr. 4.2 - Absatz 3). Dieser Schienenweg von der Sieg direkt nach Bonn würde die Zweckbestimmung des Ennertaufstiegs durch Fortentwicklung des ÖPNV-Angebots ersetzen. Dies nicht erkannt zu haben, trotz Auftrags an die Gutachter, den Beitrag des ÖPNV zur Gewährleistung der Mobilität zu ermitteln, zeigt deren Bevorzugung des KFZ-Verkehrs.