Das FOC Königswinter - ein Irrweg

Pressemitteilung zum geplanten "Factory Outlet Center" in Königswinter - in Teilen im General-Anzeiger vom 20.5.14 abgedruckt (zum Artikel)

Der Verein Lebenswerte Siebengebirgsregion fordert die sofortige Einstellung aller Aktivitäten für ein Factory-Outlet-Center in Königswinter. Das Projekt sei aus verkehrlichen Gründen abzulehnen, erklärte der Sprecher des Vereins, Franz-Friedrich Rohmer. Jedem Einwohner von Ittenbach und Oberdollendorf müsse klar sein, dass die verkehrliche Belastung in ihren Orten deutlich zunehmen werde, wenn jährlich - wie vom Investor geschätzt - zwei Mio Menschen in ihren Kraftfahrzeugen ins Siebengebirge fahren, um verbilligte Markenware im FOC zu erstehen. Verkehrsentlastung durch die Südtangente werde es nicht geben. Der Besucherverkehr der Touristen und FOC-Kunden überfordere die Straßen der Altstadt. An Samstagen kumulierten diese Verkehrsströme. Die mutwillige Vermehrung des Straßenverkehrs diene nicht dem Wohle der Menschen. Man solle statt dessen nachdenken über ein Verkehrsgutachten, das sich mit Verkehrsberuhigung und Minderung der Verkehrsimmmissionen beschäftige.

"Die Altstadt hat Besseres verdient als das FOC", so Rohmer. Das Land NRW habe sein Füllhorn über Königswinter ausgeschüttet, und Marktplatz, Bahnhofsvorplatz, Siebengebirgsmuseum, Drachenfelsplateau, Schloss Drachenburg, Nibelungenhalle, Naturschutz-Museum pp. aufgewertet. Das FOC-Konzept knüpfe hingegen an den Strohhuttourismus an, der in früheren Jahren das Bild der Altstadt geprägt habe. Eine Stadt lebe aber von den Menschen, die in ihr leben. "Was wird aus der Altstadt, wenn das Geschäfsmodell FOC nicht mehr trägt, wenn auch dort Leerstand entsteht?", fragt Rohmer. Vordringlich sei die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, seien Geschäfte und Dienstleister für die Nahversorgung, damit Menschen ihren Lebensmittelpunkt in der Altstadt nehmen, Menschen, denen weniger das Auto als vielmehr die optimale Anbindung an Bahn und Straßenbahn wichtig sei, ältere Menschen, die aus ihren Einfamilienhäusern in die Innenstädte zögen, junge Leute, Studenten und Kunstschaffende, die ein behagliches Wohnambiente mit Freizeitwert suchen. Nicht jede Wohnung brauche einen eigenen Einstellplatz. Das städtebauliche Leitbild für die Altstadt müsse neu gedacht werden.

 

 

 

 

 




                                                  

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