Mehr Sachlichkeit beim Ennertaufstieg!

Königswinterer Initiative „Verkehrsentlastung Siebengebirge" muss Fakten anerkennen
Bonn/Königswinter, 6.Mai 2015 - Der Verein Lebenswerte Siebengebirgsregion e.V. ruft zusammen mit den Bürgerinitiativen „Ennertaufstieg: Nein!" die neue Königswinterer Initiative „Verkehrsentlastung Siebengebirge“ zu mehr Sachlichkeit auf. Der Bonner General-Anzeiger hatte am 5. Mai über deren Schreiben an den Bundesverkehrsminister berichtet.
Die neue Initiative wünscht sich den Ennertaufstieg in den Bundesverkehrswegeplan 2015, um die überwiegend hausgemachten Königswinterer Nahverkehrsprobleme zu lösen. Sie erkennt nicht an, dass bereits im Rahmen des Bundesverkehrswegeplanes 1992 ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt und zahlreiche Gutachten erstellt worden sind (www.suedtangente.de). Demnach wird die Entlastung von Oberdollendorf lediglich mit 17%, Ittenbach 27% und Niederholtorf 30% berechnet. Effekte in dieser Größe sind kaum spürbar und rechtfertigen keinen Autobahnbau für mindestens 500 Millionen Euro. In den Bundesverkehrswegeplan 2003 kam der Ennertaufstieg deswegen nicht mehr hinein.
 
Ein erneutes Planfeststellungsverfahren kann kaum wesentlich andere Ergebnisse erzielen. Nur als harmlose Prüfung, wie die Königswinterer Initiative es darstellt, wird ein solches Verfahren nicht gemacht, denn der Bundesverkehrswegeplan hat Gesetzescharakter. Einmal beschlossen, wird die Schnellstraße gebaut, sobald Berlin das Geld zur Verfügung stellt. Sogar  „auf Pump"  oder mit Öffentlich-Privater Partnerschaft können umstrittene Bauprojekte realisiert werden. Und deswegen muss der Ennertaufstieg aus dem Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2015 gestrichen werden, fordern der Verein Lebenswerte Siebengebirgsregion und die Bürgerinitiativen „Ennertaufstieg: Nein!".

Eine vierspurige Bundesstraße ist von einer Autobahn kaum zu unterscheiden. Das sollte die neue Königswinterer Initiative als Fakt erkennen;  ebenso, dass mit der Südtangente zusätzlicher Fernverkehr, einschließlich Güterfernverkehr, durch das über 100 Jahre alte Naturschutzgebiet Siebengebirge geleitet würde. Ihr kann nicht gleichgültig sein, dass mit der Südtangente die Region wichtige Naherholungsgebiete rechts und links des Rheins verlieren wird. Vor den Auswirkungen, die die Gutachten zum Planfeststellungsverfahren belegt haben, darf sie die Augen nicht verschließen. Aus diesen Gutachten, nachzulesen unter www.suedtangente.de, stammen auch die Lärmkarten. Nur zwischen Holtorf und Ungarten kann ein Trog den Lärm etwas verringern. Weiter östlich soll eine 15 m hohe Brücke über das Lauterbachtal entstehen. Birlinghoven und Rauschendorf würden darunter leiden, genau wie der Naturpark Siebengebirge. In der Folge des Ennertaufstiegs sollen dort Gewerbegebiete entstehen.  
 
Ebenso würde durch die Südtangente linksrheinisch die Katzenlochbachtalbrücke die Region um den Kottenforst und der ansteigende Verkehr auf der Südbrücke die Rheinaue, die Gronau und Friesdorf/Dottendorf mit wesentlich mehr Lärm und Feinstaub überziehen. Zum Berufsverkehr käme mit der Südtangente der Fernverkehr, einschließlich des überregionalen Güterverkehrs, hinzu, und das kann keinesfalls eine Verkehrsentlastung des Siebengebirges sein, betonen die Bürgerinitiativen "Ennertaufstieg: Nein!"“ und der Verein Lebenswerte Siebengebirgsregion. Er setzt sich für Verbesserungen im Nahverkehr ein und ruft die Königswinterer Initiative zur Anerkennung der Fakten und zur Mitarbeit an entlastenden Nahverkehrslösungen für die Region auf.
Die christdemokratischen Politiker in Königswinter weisen immer mehr Gewerbe- und Baugebiete im Siebengebirge aus, stellen die notwendige Infrastruktur jedoch nicht ausreichend zur Verfügung, sondern rufen seit Jahrzehnten nach der Südtangente, die Berlin bezahlen soll. Die Bürger und Bürgerinnen denken anders, das belegen inzwischen über 7000 Unterschriften, darunter mehr als Tausend aus Königswinter. Auch dort gibt es Bürgerinitiativen GEGEN die Südtangente. Sie wollen umweltverträgliche Lösungen zur Entlastung der Ortsdurchfahrten, keine Verlagerung des Verkehrs samt zusätzlichem Fernverkehr durch die Naherholungsgebiete, die einen entscheidenden Standortvorteil für die Region darstellen. Die Königswinterer Initiative sollte erkennen, dass in einem attraktiven Bonn angesiedelte Einrichtungen sowohl für Bonn als auch für Königswinter positive Effekte haben, unterstreicht der Verein Lebenswerte Siebengebirgsregion.
 
 

Kontakt:
Susanne Gura, Telefon 0228 9480670

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